Do's and Don'ts fürs Jura-Studium - DO's
In einem andern Blog Beitrag haben wir dir bereits die Don'ts im Jura Studium vorgestellt. Nun soll es an die Do's gehen. Diese sind meines Erachtens nach nicht zwingend, helfen aber enorm. Hier soll es heute um fünf Do's gehen, welche dir mit Sicherheit etwas helfen werden.
1. Setze dich in die Vorlesung
Vor meiner Zeit als Jurist hatte ich zwei Semester BWL studiert, das war etwas anderes. Wir haben die Folien bekommen, Vorlesungen waren eigentlich obsolet und irgendwie hat man die Prüfung schon geschafft. Im Jura-Studium ist das etwas anders. Das liegt nicht nur daran, dass man meist die Inhalte besser verstehen muss, wenn der Prof einen Beispielfall vorgestellt hat, sondern auch an den Kommentierungshinweisen. Diese sind zwar lange nicht so vollständig wie die der Repetitoren, aber sie helfen dir dabei, mit der Zeit ein System (bzw. Schema) zu entwickeln, welches für DICH funktioniert.
2. Ein Blick ins Gesetz erleichtert die Rechtsfindung
Wem dieser Satz noch nicht zum Hals raushängt, der hat nicht lange genug Jura studiert. Überall hört man ihn, aber kaum einer berücksichtigt es. Alleine durch die Systematik, den Wortlaut und deine Kommentierungen kannst du einen Großteil der Klausur bereits gut lösen. Du solltest allerdings nicht erst in der Klausur anfangen, ins Gesetz zu sehen. Lies jede Norm nach, auch wenn du glaubst, den Inhalt zu kennen. Oft ist es nur ein kleines Wörtchen, welches dir unter Umständen auf die Sprünge hilft. Das gilt übrigens insbesondere fürs Strafrecht, hier kennt man ja gerne die Normen "auswendig".
3. Don't play the game, play the rules
Wir haben bereits über Kommentierungen geredet. Um dein Gesetz optimal zu kommentieren, solltest du die Prüfungsordnung deines Bundeslandes kennen. Diese kann durchaus extrem in den verschiedenen Bundesländern abweichen.
In Bayern darfst du zum Beispiel schematisch, aber nicht systematisch kommentieren. Die genaue Bedeutung dessen ist leider nicht wirklich ersichtlich. Allerdings gibt es auch konkrete Vorgaben - nur 20 Kommentierungen pro Doppelseite. Ich empfehle dir, die Regeln zu kennen und zu beachten! Allerdings sie auch soweit zu biegen, wie es nur möglich ist. Ein System für die analoge Anwendung einer Norm oder eine Kennzeichnung, dass eine Norm eben nicht anwendbar ist kann extrem hilfreich und mächtig sein. Es ist aber illegal und führt zum UNTERSCHLEIF. Also sei dir dessen bewusst und lass dich nicht erwischen!
4. Überlege dir, ob ein Schönfelder mit Nachlieferungen sinnvoll ist
Der erste Schönfelder, den ich mir gekauft habe, war mit Nachlieferungen. Retrospektiv gesehen war das ein Fehler.
Anfangs muss man erstmal lernen mit diesem Schinken zu arbeiten, die Kommentierungen machen meist noch nicht soviel Sinn - und die ersten Nachlieferungen bleiben liegen.
Ich persönlich habe mir während meines Studiums drei Schönfelder und zwei Sartorius gekauft. Das war weniger kostenintensiv, denn es können schon 3-4 Nachlieferungen (à ca. 30 EUR) pro Jahr sein, welche du kaufen und einsortieren musst. Zudem war es für die Examensvorbereitung ein toller "Neuanfang", was meine Kommentierungen angeht. Außerdem hat es viel Zeit gespart, immerhin habe ich keine Kommentierungen übernommen, sondern einfach im Repititorium angefangen, mitzukommentieren. Für mich persönlich hat das sehr gut geklappt, allerdings können Nachlieferungen mehr Sinn machen, wenn du dir im dritten Semester bereits ein tolles System zurecht gelegt hast.
5. Entspann dich!
Finde von Anfang an einen Weg, dich zu entspannen und runterzubringen. Das Jura-Studium ist extrem nervenaufreibend und undankbar. Das kostet Kraft und Nerven. Wenn du dazu tendierst, eher perfektionistisch zu sein und dir inneren Stress zu machen, dann bitte finde frühzeitig einen Weg zur Entspannung.
In der Examensvorbereitung hast du wirklich besseres zu tun und auch keine Zeit mehr für Nebenschauplätze. Fang an zu meditieren, gehe spazieren oder mach' Sport. Nicht selten sorgt eine angespannte Psyche für das Scheitern im Examen oder davor.